Aus Kapuzinerkresse und Meerrettich kann man Senf-Öle herstellen. Die Firma Repha hat diese Kombination von Ölen als "pflanzliches Schutzschild bei Atemwegsinfekten" auf den Markt gebracht: Angocin Anti-Infekt N zeigt im Labor antibakterielle Wirkung gegen Bakterien wie Pseudomonas aeroginosa. Eine sinnvolle Ergänzung der CF-Therapie?
Die Kapuzinerkresse kommt ursprünglich aus den Anden Südamerikas, die Inkas nutzten sie als Heilpflanze bei Husten und Bronchitis. Der „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ der Uni Würzburg hat die Kapuzinerkresse wegen ihrer Wirksamkeit gegen Bakterien zur Arzneipflanze des Jahres 2013 gewählt.
In einer kleinen Studie bekamen 178 Kinder und Jugendliche mit akuter Bronchitis Angocin Anti-Infekt N, weitere 112 Kontrollpatienten mit Bronchitis erhielten zum Vergleich klassische Antibiotika. Die Symptome wurden am Anfang und am Ende von den Ärzten mit Hilfe einer Skala bewertet. Die beiden Gruppen zeigten keine signifikanten Unterschiede in der Verbesserung der Symptome. Damit wurde nach Meinung der Herstellerfirma (die die Studien finanziert hat) gezeigt, dass die Wirkung bei akuter Bronchitis mit der Antibiotika-Behandlung vergleichbar sei (Quelle: Arzneimittelforschung. 2006;56(3):249-57, 2006;56(12):842-9 und 2007;57(4):238-46).
Stefan Strassacker beschreibt auf seiner Internetseite www.cysticus.de seine subjektive Erfahrung: "Der Schleim wird weniger zäh und löst sich leichter". Die Senföle werden über die Lunge (Atemluft) wieder ausgeschieden und wirken deshalb in den Atemwegen.
Der Expertenrat (ecorn-cf.eu) gibt aber zu bedenken: "Immer wieder die gleichen Autoren publizieren Daten (nur die Namen der Pharmafirma ändert sich, für die diese Autoren arbeiten) über eine prophylaktische Wirksamkeit - grundsätzlich gelten Firmen nicht als neutral - die Gefahr einer Einflussnahme auf die Ergebnisse ist nicht auszuschließen."
Neutrale und aussagekräftige wissenschaftliche Studien über gesicherte Effekte der Senföle bei Atemwegsinfekten oder gar bei Mukoviszidose haben wir also nicht gefunden. Falls Sie es trotzdem ausprobieren möchten: Rechnen Sie mit dem bekannten Placebo-Effekt - in den ersten Tagen werden Sie erstaunlich positive Wirkungen spüren, selbst wenn Sie von sich der Meinung sind, dass Sie nicht daran glauben. Der Placebo-Effekt wirkt nämlich unbewusst. Erst wenn die positiven Veränderungen wochenlang anhalten und durch Messwerte erhärtet würden, könnten Sie davon ausgehen, dass wirklich die Kapuzinerkresse dahintersteckt.
Stephan Kruip (CF-Patient, Physiker und 2. stellvertretender Bundesvorsitzender des Mukoviszidose e.V.)
Der Artikel erschien zuerst in muko.info 1/2014
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“Success is the sum of small efforts, repeated day in and day out.” (Robert Collier)
“Perseverance is not a long race; it is many short races one after another.” (Walter Elliot)
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